Es ist bislang vielleicht die Überraschung in der Oberliga Westfalen. Der SV Westfalia Rhynern steht nach sieben Spieltagen auf dem ersten Tabellenplatz – und hat dabei ein Spiel weniger absolviert als der Großteil der Konkurrenz. Am Sonntag (29. September) kommt es zum Spitzenspiel. Die zweite Mannschaft des VfL Bochum wartet.
Nein, damit war nicht zu rechnen, dass Westfalia Rhynern von ganz oben grüßt. Doch bis auf eine Niederlage in Erkenschwick konnte die Mannschaft von Trainer Alexander Bruchhage alle Spiele gewinnen und zog durch den jüngsten 2:0-Erfolg über den 1. FC Gievenbeck an diesen vorbei auf den Platz an der Sonne.
„Wir sind wahnsinnig zufrieden mit dem Saisonstart“, konstatiert Bruchhage. „Die Mannschaft wurde generalüberholt, wir sind ein neues Trainerteam. Dass wir nach sechs Spieltagen solche Leistungen gezeigt haben, davon sind wir nicht ausgegangen.“
Ins Auge fällt die Defensive – nach sechs Spieltagen kassierte Rhynern erst fünf Gegentore und spielte dreimal zu Null. „Darauf haben wir in der Vorbereitung das Hauptaugenmerk gelegt. Wir wollten die Basis in der Abwehr legen, um darauf aufbauen zu können. Da an der Konstellation bei uns alles neu war, schien das die richtige Grundlage zu sein.“
Auf den Tabellenführer warten drei Spitzenspiele
Und die Offensive? „Durch unsere individuelle Klasse sind wir immer für ein Tor gut, in der Offensive kann man auch während der Saison deutlich mehr verändern und arbeiten. Deshalb schien es uns angebracht, den Schwerpunkt auf die Abwehr zu legen.“
Bislang ist das Konzept von Erfolg gekrönt, doch in den nächsten drei Wochen warten schwere Gegner. Ein Heimspiel gegen den SV Lippstadt (4. Oktober) sowie die Auswärtsspiele beim VfL Bochum sowie bei Rot Weiss Ahlen (13. Oktober) warten auf die Bruchhage-Elf. „Das sind alles Mannschaften, die verkündet haben, oben mitspielen zu wollen“, freut sich der Übungsleiter auf die kommenden Wochen.
Für etwaige Saisonziele sei es aber noch zu früh. Der „Realist“ Bruchhage möchte „keine Luftschlösser bauen“, stattdessen „wollen wir weiter als Kollektiv auftreten und schauen, wohin es uns treibt. Wir wollen immer weniger Gegentore kassieren, mehr Tore schießen und mehr Punkte holen.“
Man muss ich nur einmal anschauen, dass da mit Heiko Butscher ein Trainer steht, der letztes Jahr noch in der Bundesliga gecoacht hat. Da sieht man schon, was da auf uns zukommt.
Alexander Bruchhage über den VfL Bochum II
Jetzt wartet mit dem VfL Bochum erst einmal ein „richtiges Brett“, wie es der Trainer formuliert. „Wir sind demütig und selbstbewusst. Wir wissen, was da für ein Kaliber auf uns wartet. Das sind Jungs, die weiter nach oben wollen, es gibt eventuell Verstärkung aus deren Bundesliga-Mannschaft. Man muss ich nur einmal anschauen, dass da mit Heiko Butscher ein Trainer steht, der letztes Jahr noch in der Bundesliga gecoacht hat. Da sieht man schon, was da auf uns zukommt.“
In Ehrfurcht erstarren wird der Tabellenführer aber nicht. „Ich habe schon gesagt, wir gehen da auch mit Selbstbewusstsein rein. Ich glaube, dass wir richtig Qualität haben. Wenn wir als Kollektiv auftreten und unsere Dinge in die Waagschale werfen, dann sind wir schwer zu bespielen. Dann können wir überall bestehen“, bleibt Bruchhage optimistisch.
Anstoß am Leichtathletik-Platz beim Vonovia Ruhrstadion ist um 15 Uhr.